Kurzbeschreibung der Arbeitspakete
Zunächst werden im Arbeitspaket I (Leitung FH Erfurt und UfZ Leipzig) die drei Fallstudien in den Untersuchungsstädten Bebra, Gelsenkirchen und Leipzig durchgeführt, wobei vergangene und aktuelle Konflikte analysiert werden, die mit Migration verbunden waren bzw. wurden. Wirkungen auf den lokalen institutionellen Kontext werden genauer untersucht und eine Systematisierung der Untersuchungsergebnisse wird vorgenommen. Ziel ist zudem eine Typologie von migrationsbezogenen Konflikten anzufertigen, die sich allgemein auf den institutionellen Wandel im kommunalen Rahmen anwenden lässt.
Das Arbeitspaket II (FH Erfurt) hat die mögliche Rolle von Migration in der Konfliktgenese zum Gegenstand, die hier zunächst auf Basis des Forschungsstandes aufgearbeitet wird. Ziel ist allgemein die Entstehung von Konflikten in lokalen Kontexten nachvollziehbar zu machen, wobei die Rolle von Migration in einem vielseitigen Ursachengeflecht herausgearbeitet wird. Zielvorsatz ist eine solche Konzeptualisierung multidimensionaler Konflikte mit einem „Migrationsvordergrund“.
Das Arbeitspaket III (UfZ Leipzig und WWU Münster) hat zum Ziel, neue methodische Zugänge und Umgangsweisen mit Konflikten zu entwickeln, die im folgenden Arbeitspaket IV (WWU Münster und UfZ Leipzig) experimentell in den Untersuchungsstädten ,getestet‘ werden. Dabei wird auf vorhandene Expertise und das in Arbeitspaket I gewonnene Wissen auch mit dem Ziel zurückgegriffen, um mögliche Schwachstellen im Umgang mit Konflikten zu identifizieren. Ein Austauschtreffen mit Gästen aus Wissenschaft und Praxis soll diesen Prozess komplettieren und wird darüber hinaus genutzt, um über innovative Methoden im Umgang mit Zuwanderung, ihr Gelingen wie Scheitern gemeinsam zu reflektieren. Für das Arbeitspaket III bildet die Entwicklung konkreter Strategien und Methoden im Umgang mit Konflikten und deren Anwendung in den Fallstädten den Abschluss, während die Evaluation der Ergebnisse dieser Experimentierphase im Wesentlichen in Arbeitspaket IV erfolgt. Ziel dieser Bewertung ist es Ansätze zur Qualifizierung demokratischer Instrumente zu entwickeln und auf eine Verstetigung der Forschungsergebnisse hinzuarbeiten, sodass auch andere Kommunen davon profitieren können.
Eine Generalisierung der Ergebnisse und Prüfung ihrer Übertragbarkeit über den Projekthorizont hinaus ist auch Gegenstand des Arbeitspakets V (FH Erfurt und WWU Münster). So soll ein nachhaltiger Lernprozess angeregt und durch Projektergebnisse gefördert werden. Zu diesem Zweck wird ein Weiterbildungsprogram für Kommunen gemeinsam mit der Stiftung Mitarbeit entwickelt. Daneben ist die Aufbereitung aller wissenschaftlichen Forschungsergebnisse, ihre Publikation und die Durchführung einer Abschlussveranstaltung mit den Praxis- und Verbundpartner*innen Ziel des Arbeitspakets.
Arbeitspaket VI unterliegt wie das Arbeitspaket VII, das die Koordination des Projekts über den Gesamtzeitraum umfasst, der Leitung der FH Erfurt. Das Arbeitspaket beschäftigt sich mit dem Wandel des rechtlichen und institutionellen Rahmens von Kommunen soweit er sich durch Migration oder die Auseinandersetzung mit dieser hervorgerufen sieht bzw. sah. Den Schwerpunkt der Analyse bilden Veränderungen in der Bundesrepublik ab etwa den 1980er Jahren. Die eigenständigen Publikationen zu diesem Bereich enthalten neben dokumentarischem Material konzeptionelle Ergebnisse zum Institutionswandel durch Migration und informieren insbesondere darüber, welche Herausforderungen auf (sub-)lokaler Ebene daran geknüpft sind.