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Working Paper:
Migrationsbezogene Konflikte als Impuls für demokratisches Lernen und institutionellen Wandel? Ein Literaturreview in drei Perspektiven.

Mit den Working Papers 1a, b und c veröffentlicht das Team des Forschungsprojekts MigraChance die Aufarbeitung einschlägiger Forschungsstände zur Fragestellung des Projekts. Wir fragen im Spiegel der Fachliteratur, inwiefern Konflikte, die im Zuge von Zuwanderung entstehen oder die in den Kontext von Zuwanderung gesetzt werden, sich plausibel als ein Stimulus für den Wandel lokaler Institutionen darstellen lassen. Dieses Literaturreview wird in drei Perspektiven unterteilt, die in je einem der Working Paper festgehalten sind.

Dass Konflikte dieses Potenzial haben, ist seit der Beantragung des Projektes im Sommer 2017 bis zur Veröffentlichung der Working Paper in 2019 zu einer Art Mainstreamthese geworden. In der Migrationsforschung werden Konflikte unter dem Schlagwort „Integrationsparadox“ uminterpretiert von einem Hinweis auf misslingende zu einem Zeichen für gelingende Integration (Treibel 2017; El-Mafaalani 2018). In der Konflikttheorie werden sie seit Jahrzehnten als integraler Bestandteil gesellschaftlichen Wandels angesehen.

Working Paper 1a befragt die Literatur der Konflikttheorien in Soziologie und Politikwissenschaft, wie die Entstehung und Wirkung von Konflikten konzeptualisiert wird. Dabei gehen wir auf unterschiedliche Definitionen von Konflikten und vorhandene Typologien ein.

Working Paper 1b widmet sich der weiten Landschaft der sozialwissenschaftlichen Migrationsforschung aus Soziologie, Politikwissenschaft, Kulturwissenschaft oder Geographie, in der die oben angesprochene Neucodierung von Konflikten von Zeichen misslingender Integration zu Zeichen gelingender Integration jüngst vorgeschlagen wurde. Hier betrachten wir auch Arbeiten, die sich mit Konflikten im Kontext von Zuwanderung auf der lokalen Ebene beschäftigen.

Working Paper 1c betrachtet Arbeiten rund um den institutionellen Wandel und fragt hier welche Rolle Konflikten bislang zugesprochen wurde. Dazu werden politikwissenschaftliche Theorien zum institutionellen Wandel betrachtet, aber auch Berichte zum in den letzten Jahrzehnten erfolgten Wandel von lokalen Institutionen im Zuge von Zuwanderung, etwa als Ausländerbeiräte.

In der Summe der drei Working Paper zeigt sich, dass Konflikte ein ambivalenter Hoffnungsträger für institutionellen Wandel sind, nicht zuletzt, weil sie multidimensional verursacht werden und sich in ihren Wirkungen mit anderen Konfliktlinien überkreuzen. Wir hoffen, im Laufe des Projekts durch unsere integrierte Forschungsperspektive und nicht zuletzt über das in unseren empirischen Fallstudien produzierte Wissen Klärendes zu dieser Literatur- und Debattenlandschaft beitragen zu können.

 

Download:

Working Paper 1a: Migrationsbezogene Konflikte – Eine konflikttheoretische Annäherung (von Maria Budnik und Alexander Krahmer)

Working Paper 1b: Migrationsforschung im Wandel – aktuelle Themen, Debatten und der Blick auf Konflikte in der postmigrantischen Gesellschaft (von Annegret Haase, Christoph Hedtke und Sina Resch)

Working Paper 1c: Lokaler Institutioneller Wandel, Migration und Konflikte (von Sina Resch und Norbert Kersting, im Erscheinen)

 

Zitationsvorschlag
Großmann, Katrin (Hg.) (2019): Migrationsbezogene Konflikte als Impuls für demokratisches Lernen und institutionellen Wandel? Ein Literaturreview in drei Perspektiven. FH Erfurt, Fachgebiet Stadt- und Raumsoziologie. URL: www.migrachance.de/publikationen.